Verdrahtung

Auf den Bildern ist zum Teil noch der Standby-Schalter zu sehen. Aufgrund der möglichen Probleme im Zusammenhang mit einem GZ34 Gleichrichter habe ich ihn aus der Schaltung entfernt. Siehe dazu auch diesen Artikel von Lyle Caldwell: www.thegearpage.net/board/showpost.php?p=9368438&postcount=7

Heizleitungen

Der erste Schritt der Verdrahtung ist das Verlegen der Heizleitung. Diese Leitungen sollen gut verdrillt werden, um Nebengeräusche zu vermeiden. Durch das Verdrillen heben sich Störeinflüsse in den beiden Leitungen auf.

Dies funktioniert jedoch nur, wenn die Leitungen regelmäßig verdrillt sind. Ich habe dafür die beiden Leitungen vor dem Zuschneiden auf die einzelnen Teilstücke mit dem Akku-Schrauber verdrillt.AC30_heater_01

Bei den Vorstufenröhren sind die Pins 4 und 5 gebrückt. Die abgebildete Verdrahtungsart ermöglicht eine möglichst weitreichende Verdrillung der Leitungen.AC30_heater_02

Da die Trafos sehr schwer sind, habe ich zuerst alles andere verdrahtet und die Trafos erst als letztes. Dadurch läßt sich das Chassis leichter handhaben.

Eingangsbuchsen

Als nächstes habe ich die Input-Buchsen verdrahtet. Dabei ist für jeden Kanal ein Paar vorgesehen. Im Bild ein einzelnes Paar High (links) und Low (rechts).

AC30_Input_01

So stecken die Paare dann im Chassis. Für die Zuleitung zur ersten Röhre werden geschirmte Kabel verwendet, da hier Einstreuungen sehr starke Auswirkungen haben. Den Schirm der abgeschirmten Leitung habe ich hier noch mit einem separaten Massekabel verbunden. Allerdings hatte er in meinem Fall zusätzlich über den Abstandshalter der Lötleiste Massekontakt mit dem Chassis, was zu einer Brummschleife führte. Man kann also entweder die Lötleiste gegen das Chassis isolieren oder den Massedraht entfernen.AC30_Input_02

Auf der Seite der Röhre wird der Schrim des Kabels nicht verbunden, sondern nur mit Schrumpfschlauch isoliert.

AC30_Input_03

Mastervolume

Beim Mastervolume-regler geht es etwas eng zu, daher wird er auch separat verdrahtet und dann als Einheit mit dem Cut-Regler eingesetzt.

Auch hier werden wieder geschirmte Leitungen eingesetzt, der Schirm wird auf der Seite des Potentiometers mit Schrumpfschlauch isoliert und mit Masse verbunden. Die 2M2 Widerstände R25 und R26 werden direkt an das Potentiometer gelötet.

Achtung: R25 und R26 sind auf den Bildern unten falsch angschlossen. Die Widerstände müssen zwischen Schleifer und Masse angeschlossen werden.

AC30_Master_01 AC30_Master_02

Anschließend wird auch der Cut-Regler verbunden.AC30_Master_03

Board einsetzen

Jetzt kann das Board eingesetzt und die Anschlüsse verdrahtet werden. Die Regler und Schalter der beiden Kanäle:

AC30_Wiring_01

Der rote Draht rechts im Bild läuft zum separaten Elko-Board.

Auch die Röhrenfassungen der Vorstufe und des Phaseninverters werden verdrahtet:AC30_Wiring_02

Endstufenröhren

Als nächstes habe ich die Fassungen der Endstufenröhren verdrahtet. An kritischen Stellen werden die Anschlussdrähte der Widerstände mit Silikonschlauch isoliert.

AC30_Wiring_03

Wie bereits beim Layout beschrieben, verwende ich separate Kathoden R/Cs für jede Röhre. Im Original ist hier ein einzelner R und C für alle vier Röhren, die jedoch recht stark belastet werden. Durch die separaten R/Cs wird die Belastung geringer und die Röhren sollten länger halten. Die Werte der Einzel-Widerstände ist der vierfache Wert des Gesamtwiderstandes, als 270 Ohm (statt 68 Ohm für den Gesamtwiderstand, wie im Schaltplan verzeichnet).

AC30_Wiring_04

Zu beachten ist hier auch, dass ein gewisser Abstand zwischen den Widerständen und den Elkos ist, bzw. die Widerstände im eingebauten Zustand höher liegen, als die Elkos.

Warum? Weil die Widerstände recht warm werden, und zu große Hitze den Elkos nicht gut tut. Sie trocknen dann aus und werden recht schnell defekt. Zum einen hilft hier ein Abstand, zum anderen sollten die Widerstände höher liegen, damit die aufsteigende Wärme nicht direkt an den Elkos vorbei geht, bevor sie das Chassis erreicht.AC30_Wiring_05

Trafos, Gleichrichtung und Spannungsversorgung.

Nun ist ein guter Zeitpunkt, um die Transformatoren und die Drossel zu montieren, denn jetzt fehlt nur mehr die Verdrahtung der  Trafos, der Gleichrichterröhre und die Spannungsversorgung

Die Netzbuchse und der Sicherungshalter für die Sekundärspannung werden verdrahtet. Der Schutzleiter wird dabei an einer eigenen Schraube mit Kontaktscheiben und selbstsichernder Mutter befestigt. Unter dem Schrumpfschlauch ist der Schutzleiter um die Lötöse gewickelt und dann verlötet. So hält die Verbindung auch bei stärkerer mechanischer Belastung.AC30_ACPlug

Die Gleichrichterröhre wird mit verdrillten Drähten mit dem Netztrafo verbunden. AC30_Wiring_06

Die dicken gelben Drähte in der Mitte des Bildes waren fix mit dem Trafo verbunden und führen die Heizspannung. Die Mittelanzapfung der Heizwicklung (grün) wird mit Masse verbunden. Die gelben verdrillten Leitungen ganz rechts im Bild sind die Primäranschlüsse des Trafos und werden mit dem Hauptschalter verbunden.

Hier sieht man das Elko-Board und die restlichen Verbindungen der Spannungsversorgung.

AC30_Wiring_07_d

Auch der Ausgangsübertrager (AÜ) wird verbunden.AC30_Wiring_OT_01

Und hier die Lautsprecherbuchsen. Der von mir verwendete AÜ hat anschlüsse für 8 und 16 Ohm.Die grüne T-Steckverbindung verbindet den 8 Ohm Ausgang mit einer Buchse in der Grundplatte, über die der interne Lautsprecher angeschlossen ist. Wird ein externer Lautsprecher eingesteckt, wird diese Verbindung unterbrochen. Diese T-Verbinder sitzen sehr fest und haben gute Kontakteigenschaften.

AC30_Wiring_OT_02

Und so sieht die fertig verdrahtete Unterseite aus:

AC30_Wiring_finished_01

Und die Rückseite:

AC30_Wiring_finished_02

Jetzt können die Röhren eingesetzt, die Spannungen überprüft und der Verstärker in Betrieb genommen werden. Den Verstärker nie ohne Last am Ausgang betreiben!

Wenn alles passt, dann Lautsprecher dran, Gitarre einstecken, und los gehts!

Viel Spass mit dem AC 30! Jetzt fehlt nur mehr ein Gehäuse.